IPS Tipps&Tricks – Zählervariablen zum Jahreswechsel auf 0 setzen
Was ist das Besondere?
Die Zählervariablen in IP-Symcon haben es -gerade für Anfänger – in sich. Und wer gerade frisch mit dem fleissigen Erheben und Loggen von Verbrauchswerten anfängt, kann bei dem Thema schon mal ins schwitzen kommen.
Was macht eine Zählervariable?
Gemeint ist mit Zählervariable die besondere Aggregationsart der Variable. Diese legt man manuell in den Variablen-Eigenschaften auf dem letzten Seite fest. Im Gegegnsatz zur Standard-Aggregation zeigt die Zählervariable einen relativen Wert-Zuwachs der Variable an, die Standard-Variable zeigt immer den absoluten Wert an.
Im Webfrontend von IP-Symcon kann man diese Variablen sehr leicht in den IPS-Systemcharts erkennen: Zählervariablen werden immer als Balken-Graph und Standard-Variablen immer als Linien-Graph dargestellt.
Beispiel: eine Zählervariable (im Bild 1. Chart oben links) für den Energieverbrauch hat am Samstag um 00:00:00 Uhr einen Zählerstand von 54.670,5 kWh. Um 23:59:59 Uhr hat diese Variable einen Zählerstand von 54.684,6 kWh. Im Objektbaum wie in der Werteanzeige des WFE würde auch dieser Wert angezeigt werden. Im IPS-Chart hingegen wird die Differenz der beiden Werte angezeigt: 14,1 kWh. Damit kann man sehr viel leichter erkennen, wie hoch der Verbrauch im jeweiligen Zeitraum war. Bei einer Standard-Variable müsste man erst mühsam den Wert zu Beginn einer Periode vom Wert zum Ende einer Periode abziehen und hätte dann den Verbrauch.
Wozu nun ein Script?
Na ja, zugegeben: es ist eher ne Spielerei und nicht lebensnotwendig, noch genauer: eher ne kosmetische Spielerei. Aber ich habe das Script etwas ausführlicher dokumentiert, so kann sich der Neueinsteiger mit dem Umgang von IPS-Systembefehlen, Arrays und for-Schleifen anfreunden.
Und ein weiterer Vorteil ist nicht zu unterschätzen: wenn man während des Jahres auf die Werte der IPS-Variablen schaut, weiß man immer sofort, das es sich um den Verbrauch des laufenden Jahres handelt und muss nicht mühsam oben angesprochene Berechnung anstellen. Was sagt schon die Zahl „1.478.367,0“ (Zählerstand nach xx Jahren)aus? Nichts. Viel plastischer ist doch ein Blick auf die Variable im WFE, wenn diese einem flüstert: 3487,6 kWh. Damit kann man doch sofort was anfangen – vorausgesetzt, man weiß: es ist die Summe des Verbrauchs diesen Kalenderjahres. Und genau dafür sorgt dieses Script-Beispiel.
Nachteile?
Im IPS-Forum ist gerade bei Neueinsteigern die beliebte Frage, wie man dauerhaft den Zählerstand des Stromzählers mit dem der dazugehörigen IPS-Variable synchron hält. Mein Tipp: vergiss es ganz schnell! Spätestens nach 1 Jahr dämmert einem, dass das überhaupt keinen Mehrwert bietet. Allein aus systemischen Gründen (insbesondere bei S0-Zählern) ist es dauerhaft kaum möglich, die Zählerstände synchron zu halten. Entscheidend ist am Ende, ob der Verbrauch (annähernd) identisch ermittelt werden kann. Auswirkung auf die IPS-Charts hat dieses Vorgehen nicht: es werden die selben Graphen angezeigt, egal ob Reset oder nicht. Auch Auswertungen via Script über beliebige Zeiträume stellen kein Problem dar, wenn man die Befehle „AC_getLoggedValues“ und „AC_GetAggregatedValues“ korrekt anwendet und deren Ergebnisse richtig interpretiert.
Aber wenn man zum Jahreswechsel „wieder von vorn anfangen“ will (zumindest was die Zählerstände im IPS angeht), dann könnte das Script hilfreich sein: es geht 30 Sekunden nach Neujahr alle Zählervariablen durch und setzt diese auf 0, sofern diese nicht vorher durch den Anwender als Ausnahme im Script eingetragen wurde.
Was tut das Script eigentlich?
Zum Jahreswechsel startet das Script timergesteuert und saugt sich alle geloggten Variablen ein. Dann geht es diese Variablen durch und prüft diese auf Zählervariable und definierte Ausnahmeregelung. Ist es eine Zählervariable und nicht als Ausnahme definiert, wird der Wert „0“ in die Variable geschrieben. Da das Ganze sehr schnell geht, dokumentiert das Script diese Vorgänge nochmal zum Nachlesen im IPS-Systemlog.
Installation/Aktivierung
Man kopiert das Script aus dem Download ins eigene IPS. Dann führt man es einmal manuell aus. Das Script legt einen eigenen Timer an und konfiguriert diesen auf den 01.01., 0:00:30 Uhr des kommenden Jahres. Fertig. Keine Angaben zu Archive-Handler, zu bearbeitende Variablen, Adresse, Personalausweis-Nummer – nichts.
Aber wer unbedingt will, kann noch Ausnahmen definierten (Variablen, die nicht zurück gesetzt werden sollen). Das sollte man dann aber vor dem 01.01. tun.